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Westfälischer Anzeiger Hamm, 4. Juni 2002

Salami als Taktstock

Clownerie auf der Waldbühne

Nichts für Vegetarier war der internationale Clowntheaterabend auf der Studiobühne der Waldbühne. Denn unter der Leitung von Christopher Hustert vom Bildungswerk für Theater und Kultur präsentierte die Hammer Clownwerkstatt am Sonntagabend ihre "Wurstparade". Eingestimmt wurden die Besucher schon vor Beginn der Aufführung. Bestand doch die Möglichkeit, in der "Wurstwährung" zu zahlen. Viele liebevoll verpackte und mit Schleifchen versehene Exemplare aller Geschmacksrichtungen wurden gegen eine Eintrittskarte getauscht und wanderten in einen großen Topf.

Obwohl nur selten die Möglichkeit besteht, die rotnäsigen Spaßmacher außerhalb eines Zirkuszelts zu sehen, fanden nur rund 70 Zuschauer den Weg nach Heessen. Die durch Mimik und Gestik hervorragende Darstellung der verschiedenen Clowns-Charaktere hätte eine größere Resonanz verdient.

Bunt wie die Clowns selbst waren die Szenen, mit denen sie ihr Publikum erfreuten. Allen voran bot der ausgebildete Pantomime Christophe Houlier als dummer August "Rocco" eine Lehrstunde in Körpersprache. Hektisch und unbeholfen stolpernd schafften es Lutschi Gucci (Heike Thomas), Cicco (Achim Klein), Sorry (Rainer Wienecke), Paru (Predeepa Patrick) und Flopp (Michaela Jöring-Hahn) nicht, ihre Koffer der Größe nach aufzustellen. Da gab es mächtig Schelte von gestrengen Weißclown CoCo (Sigurd K. Kuepper): Als Respektsperson in glitzernder Robe zog er den Clown kräftig an den Ohren. Pepito (Tom Rocholl), Uflie Buflie (Volker Mauck) und Trüfi (Stefanie Münzberg) standen ihren Wilhelm-Tell-Requisiten in Form von Armbrust und extra großem Apfel recht hilflos gegenüber und verzichteten vorsichtshalber auf den spektakulären Schuss. Corinna Ehm erfreute als gicksendes und kicherndes Clown-Mädchen "Biba" das Publikum und erinnerte ein wenig an Pippi Langstrumpf.

Höhepunkt war die "Wurstsinfonie – 2 Pelle in vier Zipfeln", die das Ensemble ebenso strapaziös für Ohren und Zwerchfell gestaltete. Der Notenständer wurde zur Wurstablage, als Tackstock diente eine Salami und statt eines Hutes, der drei Ecken hat, wurde die Wurst mit ihren zwei Endungen besungen.

Evelin Oertelt

Zur Wurstparade